Ein weiteres aufregendes und unvorhersehbares Jahr neigt sich dem Ende zu. Trotz der aktuellen einschränkenden Situation konnten wir als Forschungsgruppe des Forschungsprojekts UrbaneProduktion.Ruhr vieles auf die Beine stellen, einiges anders machen als vorgesehen und weniges konnte am Ende dennoch nicht stattfinden! Wir blicken hier nochmal auf das Jahr zurück und erwarten mit Neugier, was das neue und voraussichtlich letzte Jahr UrbaneProduktion.Ruhr 2021 mit sich bringt.

Quartiersübergreifend haben wir die Wanderausstallung „Urbane Produktion – Produktion zurück in die Stadt?!“ konzipiert, die ab September durch einige Ruhrgebiets-Stadtteile gewandert ist und derzeit in der Bochumer Innenstadt durch die Schaufenster des ehemaligen Café Zeitlos zu sehen ist. Hier geht’s zum Video über die Ausstellung.

 

Das vergangene Jahr begann mit dem Auftakt des „Fab Town“-Konzepts in der Bochumer Innenstadt. Hierfür wurden nach einer Datenanalyse zu vorhandenen Unternehmen und Potenzialflächen zahlreiche Interviews und Gespräche mit urbanen Produzent:innen und Akteur:innen geführt. Dabei ging es um die Fragen, welche Rolle Urbane Produktion in der Innenstadt spielen kann und welche Arten besonders hervorgehoben werden sollten.

Richtung Sommer ginge dann weiter mit ersten Online-Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit und für den LutherLAB e.V., um Expertisen auszutauschen. Dazu luden wir den Freischwimmer e.V. in Krefeld zum Thema stadtteilwirksame Öffentlichkeitsarbeit und Akteure der Digital Church in Aachen zum Thema Umnutzung einer Kirchenimmobilie ein. Hier geht es zur Dokumentation des Workshops.

Im August und September fand dann das Festival der Urbanen Produktion im LutherLAB in Bochum Langendreer statt. Neben spannenden Talks wurden auch Workshops zum Bauen eines Lehmofens und eines Wurmkomposts sowie ein Biertasting und vieles mehr angeboten. Außerdem begann im LutherLAB ein moderierter Strategieprozess an dem wir uns beteiligten, um ein langfristiges Nutzungs- und Betriebskonzept zu erarbeiten.

In Februar begannen wir in Bochum Wattenscheid mit Teamfindungstreffen und Besprechungen für das Projekt, um unser weiteres Vorgehen zu planen. Wir pflanzten Hopfen auf einer Stadtteilgartenflächen und waren beim Vermietungs- und Renovierungsprozess der ehemaligen Gaststätte Haus Wiesmann beteiligt.

Mitte des Jahres veranstalteten wir die Bauaktion „Wattenscheider Kiste“. Gemeinsam mit den Nachbar:innen wurden weitere Pflanzkübeln aus Holz gebaut und entlang der Hochstraße platziert. Falls ihr Lust habt mal selbst eine Wattenscheider Kiste zubauen, findet ihr unter den „Rezepten zum Selbermachen“ die Bauanleitung.

Auch im Wiesmann’s fanden diverse Veranstaltungen und Nutzungen wie Biertastings, Kneipenabende, HörBar und KostBar statt. Im Rahmen unserer Wanderausstellung, welches auch im Wiesmann’s zeitweise besichtigt werden konnte, wurden Siebdruck- und Maturkosmetik Workshops ermöglicht.

Seit April 2020 ist auch Gelsenkirchen an Board des Projekts. Nach Daten-, Akteurs- und Potenzialflächenanalysen, fanden Unternehmens- und Expert:innengespräche statt. Wir wollten herausfinden, welche Bedürfnisse die lokalen Produzent:innen haben und welche Maßnahmen und Ideen es seitens städtischer Akteure aus Verwaltung und Verbänden bereits gibt. Die Ergebnisse wurden in einem Strategieworkshop im August in Präsenz präsentiert und weiterentwickelt. Der 2. Strategieworkshop fand im Dezember statt. Daraus entwickelten sich bereits erste Ideen für ein Reallabor, das im neuen Jahr für den Sommer geplant wird.

Auch Herne-Wanne untersuchten wir anhand von Unternehmensdaten und mit einer Potenzialflächenanalyse für Urbane Produktion. Daraufhin ergaben sich vier Schwerpunktbrachen für, die wir Vernetzungsveranstaltungen planten: Nahrungsmittelproduktion, Holz-, Papier- und Druck, Gärtnereien & medizinisches Handwerk. Coronabedingt konnte jedoch nur die erste zum Thema Nahrungsmittelproduktion stattfinden. Die Online-Veranstaltungen der weiteren Treffen fanden leider keinen Zuspruch. Außerdem haben wir mit Menschen aus Politik und Verwaltung gesprochen. Hier geht es zum Video über Urbane Produktion in Herne aus Sicht der Stadtentwicklung.