„Manchmal braucht es ein bisschen Kreativität, um Lücken zu füllen“. Dieses Motto hat sich Tapetenwechsel als Kulturraum für Kreative auf die Fahne geschrieben. Organsiert durch Bochum Marketing erhalten mit dem Projekt Tapetenwechsel Kreative, Start-Ups und ähnliche Initiativen die Möglichkeit, einige Monate einen Leerstand in der Bochumer Innenstadt zu bespielen und ihre (Geschäfts-)Ideen praktisch auszuprobieren. Der Tapetenwechsel als Kulturraum für Kreative stellt im Rahmen der Bochum Strategie 2030 eine Kernaktivität dar, die darauf abzielt, langfristig die Innenstadt attraktiver zu gestalten.
Bezug zum Projekt UrbaneProduktion.Ruhr besteht insbesondere darin, dass auch Initiativen und Unternehmen, die kleinteilig produzieren, die Möglichkeit erhalten können, sich mit dem Tapetenwechsel in der Stadt zu präsentieren. Eine erste produktive Nutzung im Tapetenwechsel gibt es nun mit Monolit. Monolit sind Berkay Klein und Julia Stratmann, zwei Architekturstudierende, die von November 2020 bis Mitte Januar 2021 in der Huestr. 8 in Bochum Büro, Werkstatt, Verkauf und Raum für kreative Ideen in einem Ladenlokal vereinen. Wir, Hannah Brack und Dajana Schlieter, haben in einem spannenden Interview mit ihnen über ihre Produkte, Vorstellungen und Ideen gesprochen.
Die beiden produzieren Lampen, Regale und Ähnliches, vorrangig im privaten Bereich aus einer Leidenschaft fürs selbermachen heraus und nun auch zum öffentlichen Verkauf – sozusagen als Experiment. Die Produkte, die dabei entstehen, sind „von der Skizze bis zum Produkt“ eigene Entwürfe, welche sie hauptsächlich aus Beton, Holz und Kupfer herstellen. Dabei versuchen sie soweit wie möglich Materialien zu recyceln und das zu verwenden, was vorhanden ist. Tapetenwechsel bietet dabei Raum zum Experimentieren – Ideen werden nun statt im Wohnzimmer für Besucher*innen und Käufer*innen transparent entwickelt und Produkte hergestellt. Die Räumlichkeit bietet Monolit die Möglichkeit, nicht nur Einzelstücke, sondern auch in Kleinserie zu produzieren, etwa indem Schalungen hergestellt werden. Hier gehört das Ausprobieren, Fehler machen und Erfolge feiern ganz selbstverständlich dazu.
Auch die Idee, wie es dazu kam, dass sich Berkay und Julia bei Tapetenwechsel beworben haben, haben sie uns erzählt: „Eigentlich war die Idee dazu spontan. Wir waren gerade auf der Suche nach einem Atelier zur Produktion, weil unsere Wohnung auf die Dauer zu klein dafür ist und dann haben wir in der Witteler Passage ein Projekt des Tapetenwechsels gesehen. Da haben wir uns ohne große Erwartungen drauf beworben und nun sind wir hier.“. Den Tapetenwechsel nehmen sie derzeit als tolle Möglichkeit wahr, sich auszuprobieren. Der kreative Spielraum wäre mit dem üblichen Mietzahlungsdruck, der im Tapetenwechsel entfällt, nicht möglich.
Die Arbeit, die die beiden in die Einrichtung des Ladenlokals und die Herstellung ihrer Möbelstücke bisher gesteckt haben, sei nicht zu unterschätzen: „Das haben wir uns vorher gar nicht so vorgestellt, einfach, weil wir nicht drüber nachgedacht haben.“ Ganz ähnlich können wir uns wahrscheinlich nicht immer vorstellen, welche Arbeit in der Produktion von Möbeln steckt. Aus diesem Grund wollen Julia und Berkay den Prozess der Herstellung ihrer Produkte möglichst transparent machen.
Wie es nach dem Tapetenwechsel weitergeht, steht für die beiden noch nicht ganz fest. Einerseits wollen sie beide ihr Studium zu Ende führen. Andererseits stehen auch Ideen im Raum wie, sich langfristig ein Atelier mit weiteren Produzierenden / Kreativen zu teilen oder ihre Produkte (auch) online zu verkaufen.
Wir sind auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht und werden nach dem Tapetenwechsel einen weiteren Erfahrungsbericht einholen.
Mehr Informationen sind unter folgenden Links zu finden:
Link zu Monolit: https://www.instagram.com/monolit_bo/
Link zum Tapetenwechsel: https://www.tapetenwechsel-bochum.de/
Ansprechpartnerin für den Tapetenwechsel: Bettina Zobel (+49 234/904 96 25, zobel@bochum-marketing.de)
Holzscheiben vor der Weiterverarbeitung Berkay und Julia von Monolit