Im Herbst 2017 wurde die ehemalige und zu dem Zeitpunkt leerstehende Lutherkirche in Bochum Langendreer- Alter Bahnhof im Rahmen des Festivals „Urbane Produktion – Langendreer selber machen“ bespielt. Hieraus gründete sich der Verein LutherLAB e.V. Mit diesem werden wir im Rahmen des Projekts in den kommenden zwei Jahren weiterhin insbesondere in beratender Funktion zusammenarbeiten. Im Vordergrund hierbei steht die Frage danach, wie das LutherLAB eigenständig tragfähig werden und ob Urbane Produktionsmodelle konkret dazu beitragen kann.
Seit der Vereinsgründung in 2018 haben bereits zahlreiche Veranstaltungen im LutherLAB stattgefunden und erste Arbeitsgruppen (wie die (Brot-)Aufstreicher, Gartengruppe oder der offene Treff) haben sich gegründet und treffen sich regelmäßig. Gleichzeitig ist die Nutzung des entwidmeten Kirchengebäudes seitens der evangelischen Kirchengemeinde bis 2023 erlaubt, jedoch können die derzeitigen Nutzkosten noch nicht vom Verein getragen werden. Um diesen Fragen zu begegnen, befindet sich der LutherLAB e.V. vor wichtigen Entscheidungen hinsichtlich seiner strategischen Ausrichtung. Hierzu sind in den kommenden Monaten Strategietreffen angedacht.
Aus dem Forschungsprojekt heraus organisieren wir den Austausch mit anderen Projekten, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen und standen. Neben Fragen in finanzieller und regulatorischer Hinsicht sind auch Kommunikation und Partizipation wichtige Themen. Darum wird es u.A. auch in den Exkursionen des LutherLABs gehen. Die erste Exkursion steht am 21. März 2020 an. Hier werden wir das Q1, die KoFabrik und die Rohrmeisterei Schwerte besuchen.
Mitglieder und Interessierte des LutherLABs können sich hier den Flyer ansehen und sich anmelden:
LutherLAB ExkursionLutherLAB Exkursion
(Die Exkursion findet Corona-Virus-bedingt nicht wie geplant statt und wird nachgeholt, Stand: 17.03.2020)
Initiative ergreifen und ‚ähnliche‘ Projekte wie das LutherLAB
Einige ähnliche Projekte werden im Rahmen des vom MHKBG getragenen Programms Initiative ergreifen unterstützt. Am 28. Januar 2020 haben wir einen Workshop ‚Next Generation – Stadtmacher von morgen!?‘ von Initiative ergreifen im Impact Hub Ruhr in Essen besucht. Im Blick waren hier jene Projekte wie das LutherLAB, die sich zwischen gemeinnützigem Engagement, professionellem Handeln und „Geldverdienen“ bewegen.
(Fast) alle der vorgestellten Projekte sind „aus der Bürgerschaft heraus“ entstanden und die involvierten Menschen zeichnen sich durch ihr Engagement, ihre Erfahrungen und die Professionalisierung aus, wodurch sie zu ernst zu nehmenden Akteur*innen und Partner*innen in der Stadtplanung werden. Auch wenn die Einbindung von zivilgesellschaftlichen Akteuren in planerische Prozesse nicht immer ohne Reibungen abläuft, so entstehen durch diese kooperativen Projekte neue Möglichkeiten in leerstehenden Gebäuden – vom leerstehenden Freibad bis zum ehemaligen Produktionsgelände: Menschen beleben gemeinsam die verschiedenen Orte mit Kunst, Kultur, Bepflanzung, Co-Working und vielen anderen Aktionen, um langfristige Nutzungsoptionen zu erproben und festzulegen.
Zur Inspiration sind hier Links zu einer Auswahl an Projekten: B-Side aus Münster, Utopiastadt aus Wuppertal, Freischwimmer e.V. aus Krefeld, Zechenwerkstatt Lohberg aus Dinslaken, Kulturhof Köln-Kalk, Freibad Mirke aus Wuppertal, KD11/13 aus Essen, ins blaue aus Remscheid und Raum 13 aus Köln.