Forschen, Unterstützen, Machen

2016 - 2022
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Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
BMBF - sozialökologische Forschung

Jan Bunse

 

 

 

 

UrbaneProduktion.Ruhr II (2020-2021)

Während im ersten Projekt generelle Aussagen und Definitionen zu Urbaner Produktion getroffen wurden, um eine theoretische Einordnung abzuleiten, lag der Fokus im Folgeprojekt verstärkt auf den Fragen, welche Rolle Urbane Produktion als Wirtschaftsfaktor spielen kann, wie angestoßene Prozesse verstetigt und für andere Kommunen nutzbar gemacht werden können sowie welche Anforderungen an Urbane Produktion bestehen, um auch im Sinne ökologischer Nachhaltigkeit Wirkungen zu erzielen. Auch wenn sich corona-bedingt leider viele der geplanten Aktivitäten vor Ort nicht umsetzen ließen, hielten wir an den Zielen fest und strickten diese je nach Möglichkeit und Bedarf um.

In Bochum-Langendreer wurde der Verein LutherLAB e. V. weiterhin begleitet und unterstützt. Insbesondere die Bestrebung des jungen Vereins eine offene Werkstatt und Quartiersküche im Nutzungskonzept zu integrieren, bot eine optimale Ausgangslage zur Verstetigung der angestoßenen Entwicklungen. Die Etablierung einer offenen Werkstatt wie auch Quartiersküche trägt langfristig zur produktiven Nachnutzung der entwidmeten Kirche bei, stärkt nachhaltige Urbane Produktion vor Ort und schafft neue Möglichkeiten für ProduzentenInnen und GründerInnen und gleichermaßen Bildungsangebote für eine ökologische Wirtschaftsweise. Kernaufgabe bis Ende 2021 war es, die Entwicklung eines Strategiekonzepts zu unterstützen. Dadurch wurde ein Beispiel für eine gemeinschaftliche und produktive Nachnutzung einer Kirchenimmobilie gegeben, dem aufgrund der Aktualität von Kirchenumnutzungen eine hohe Relevanz zugesprochen wird und auch eine Übertragbarkeit auf andere Spezialimmobilien bieten kann.

Da es in sozio-ökonomisch herausgeforderten Quartieren besonders wichtig ist, Potenziale der ökonomischen Teilhabe zu aktivieren, waren wir mit unterschiedlichen Akteuren in Bochum-Wattenscheid vor Ort zur Fortführung und Etablierung Urbaner Produktion im Gespräch. Gemeinsam mit der Initiative MITTENDRIN und dem Bierbrauer Gerd Ruhmann konnte der Verein WatWerk e.V. gegründet und gemeinsam eine ehemalige und nun leerstehende Kneipe angemietet werden. Der Verein hat „Produktivität, Kultur und Genuss“ zum Ziel. Während der Pandemie konnten die Renovierungsarbeiten weitgehend abgeschlossen und ein Geschäftsmodell aufgestellt werden. Neben Kulturveranstaltungen, fanden Bierseminare stat. Langfristig wird eigenes Bier in einer Lernbrauerei in der umgenutzten Garage gebraut werden. Für die Reallabore in Bochum umfasste die zweite Projektphase insb. Fragen der Umsetzung im Sinne der Existenzgründung bzw. Unternehmensansiedlung für den urbanen Produktionssektor.

Während der Bochumer Gründungswettbewerb Senkrechtstarter bereits im Jahr 2017 um den Sonderpreis Urbane Produktion erweitert werden konnte, wurden weitere Maßnahmen umgesetzt und angestoßen, die die Gesamtstadt betreffen. Für die Innenstadt wurde in Anlehnung an bestehende Konzepte der Stadt Bochum, wie der Bochum Strategie 2030, dem Konzept Nahmobilität oder dem Technologie-Café ein FabTown-Konzept zur Stärkung Urbaner Produktion in der Innenstadt erarbeitet. Das Konzept beinhaltet einerseits Maßnahmen zur direkten Stärkung produzierender Betriebe und zum anderen erhält es einen Fokus auf einem Transfer in die Zivilgesellschaft, um die Offenheit und Akzeptanz gegenüber neuen Produktionsformen zu fördern und gleichzeitig die Bürgerschaft zu aktivieren. Durch die Wanderausstellung Urbane Produktion – „Produktion zurück in die Stadt?!“ entstanden in Bochum, Gelsenkirchen, Herne-Wanne, Solingen, Witten, Wuppertal und über Nordrhein-Westfalen hinaus verschiedene Austauschformate (z. B. Workshops), in denen Multiplikatoren und die Zivilgesellschaft über Notwendigkeiten und Wirkungen Urbaner Produktion informiert wurden.

Neben der weiteren Begleitung der beiden Bochumer Stadtteile arbeiteten wir weiterhin mithilfe diverser Veranstaltungen in Präsenz und Online am Aufbau eines kommunenübergreifenden Netzwerkes aus Institutionen, WissenschaftlerInnen, ProduzentenInnen, HandwerkerInnen und DienstleisterInnen. Die projektbezogenen Aktivitäten trugen dazu bei, dass das erlernte Wissen über Aktivierungsprozesse und Urbane Produktion aus Bochum auf andere Städte der Region transferiert, praxisorientiert angewendet und wieder in die Wissenschaft rückgekoppelt werden konnte.

Die Stadt Gelsenkirchen ist in Folge des wirtschaftlichen Strukturwandels vor vergleichbare Herausforderungen gestellt, die sich insb. in den südlichen Stadtteilen in den Soziale Stadt-Gebieten Rotthausen, Neustadt und Schalke zeigen. Für die Gesamtstadt Gelsenkirchen wurde aufbauend auf Unternehmens- und ExpertIinneninterviews, Raum-, Gewerbegebiets- sowie Potenzialflächenanalyse ein Strategiekonzept mit möglichen Handlungsfeldern und Maßnahmen erstellt. Zudem wurde im Sommer und Herbst 2021 das Festival Walnuss und Gewebe gemeinsam mit der Materialverwaltung on Tour in der St. Joseph-Kirche, Gelsenkirchen-Schalke durchgeführt. Dabei standen die lokale und nachhaltige Bekleidungs- und Nahrungsmittelproduktion im Fokus. Es wurden Veranstaltungen und Workshops durchgeführt und Netzwerke angestoßen.

Zudem wurde der Stadtteil Herne-Wanne mit ins Blickfeld genommen. Herne-Wanne grenzt im Osten an Gelsenkirchen und im Nordwesten an Bochum. Hier bot sich der Vergleich zu den Entwicklungen in Gelsenkirchen-Ückendorf an, da beide Stadtteile seit der Kulturhauptstadt 2010 als Kreativquartiere ausgewiesen sind. Die Analysen zeigten, dass sowohl in Gelsenkirchen als auch Herne-Wanne noch Urbane Produktion vorhanden ist, jedoch zunehmend mit erschwerten Bedingungen (wie Beschwerden durch neue Zugezogene, fehlende Nachfolge, Fachkräftemangel, problematische An- und Ablieferungen aufgrund größerer Lieferfahrzeuge) zu tun hat.

Abschließend wurden die Ergebnisse u. a. in einem Sammelband sowie auf der Homepage www.urbaneproduktion.ruhr veröffentlicht und damit die Maßnahmen aus dem Handbuch des ersten Forschungsvorhabens ergänzt. Durch unser Maßnahmentool „Urbane Produktion – How to“ sollen Kommunen einen schnellen Überblick über mögliche Maßnahmen und Beispiele zu bestimmten Herausforderungen erhalten.

UrbaneProduktion.Ruhr I (2016-2019)

Im Rahmen des Aufrufs „Transformation urbaner Räume“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) führte das IAT (Institut Arbeit und Technik) zusammen mit der Stadt Bochum (Stadtplanungsamt und Wirtschaftsentwicklung), der Hochschule Bochum, der Stadt Gelsenkirchen und Die Urbanisten e. V. ein interdisziplinäres Verbundprojekt durch. Im Sinne der „Strategischen Forschungs- und Innovationsagenda“ der Bundesregierung erhob unser Forschungs- und Experimentiervorhaben den Anspruch, zivilgesellschaftliche Akteure als aktive Partner und Treiber von Transformationsprozessen einzubeziehen, Raumstrukturen nachhaltig zu verändern, ein Pionierprojekt für urbane Infrastrukturen zu sein, neue Werkzeuge und Verfahren für Planung und Wissensmanagement zu konzipieren sowie neue Geschäfts- bzw. Betreibermodelle zu erproben.

 

Hintergrund

Die seit den 1950er-Jahren extensiv betriebene funktionale Trennung und Zonierung der Städte in Wohn-, Handels-, Gewerbe- und Produktionsgebiete wird zunehmend in Frage gestellt und geht mit einer seit Jahren stattfindenden Renaissance der Stadt als Wohn- und Arbeitsstandort einher. Dieser Trend findet Ausdruck in einer Reihe von Begrifflichkeiten wie z. B. Stadt der kurzen Wege, urbanem Leben, urbaner Landwirtschaft oder „smart urban manufacturing“. Parallel dazu vollzieht sich bei vielen Menschen ein Wertewandel. Neben einem stärkeren Interesse an der aktiven Mitgestaltung des städtischen Lebens steigt der Wunsch nach lokalen, ökologisch korrekt oder nachhaltig produzierten Produkten. Durch den demografischen Wandel und die damit einhergehende Alterung der QuartiersbewohnerInnen ergibt sich zudem ein erhöhter Bedarf an wohnortnaher Versorgung, die in den letzten Jahren in etlichen Quartieren vollständig weggebrochen ist.

Durch das Aufeinandertreffen veränderter Lebensstile einerseits (auch hinsichtlich des Arbeits- und Wohnverhaltens) und neuer Anforderungen an die Nahversorgung sowie den Möglichkeiten der innerstädtischen Produktion und Bedarfe an Dienstleistungen andererseits, können sich Chancen insbesondere für die bisher von der insgesamt positiven Entwicklung des Strukturwandels abgehängte Quartiere ergeben. Zusätzlich entstehen durch technische Entwicklungen neue Produktionsmöglichkeiten wie bspw. additive Fertigungsverfahren (z. B. 3D-Druck), wodurch neue Wirtschaftszweige auftreten können. Leergefallene Gebäude und Brachflächen können einer produktiven Nutzung zugeführt, ungedeckte Bedarfe bedient und neue lokale Wertschöpfungsketten in Gang gesetzt werden. Gleichzeitig können neue Arbeitsplätze im Quartier entstehen, oder die Arbeitssituation kann werthaltiger werden, indem an bestehende Ökonomien angeknüpft wird.

Um Urbane Produktion durch BürgerInnen zu ermöglichen, werden jedoch mitunter neue Finanzierungs- und Betreibermodelle benötigt. Daneben ist anzunehmen, dass innerstädtische Produktionsstätten nicht immer mit dem derzeit gültigen Planungsrecht vereinbar sind, da dieses zu einer funktionalen Zonierung tendiert und auch deshalb Nutzungskonflikte entstehen können.

 

Ziel

Das Verbundvorhaben setzte an den beschriebenen Trends und Herausforderungen an, um diese in produktiver Weise miteinander zu verknüpfen, planungsrechtliche Rahmenbedingungen aufzuarbeiten sowie Finanzierungs- und Betreibermodelle auf ihre Eignung für Urbane Produktion zu überprüfen. Ferner wurden die Rolle der Immobilien- bzw. Wohnungswirtschaft mit Blick auf die Bereitstellung von geeigneten Räumen und ihrer Funktion als ein Akteur in der Sicherung der Nahversorgung sowie die Möglichkeiten zur Einbindung der Kommune beleuchtet. Im Ergebnis wurden ökonomische, räumliche, rechtliche, technische und soziale Kontextfaktoren und deren mögliche Wechselwirkungen beschrieben, um in der Experimentierphase diese Erkenntnisse für einen Test in zwei Reallaboren in Bochum zu nutzen, auf Praxistauglichkeit hin zu prüfen und anzupassen.

 

Vorgehen

Das interdisziplinäre Verbundvorhaben teilte sich in eine analytisch-konzeptionelle und eine experimentelle Phase, welche teilweise parallel liefen und aufeinander aufbauten. Die analytisch-konzeptionelle Phase gliederte sich grob in folgende Arbeitspakete:

  • Erstens wurden mithilfe einer Literatur- und Internetrecherche internationale Fallbeispiele analysiert und dokumentiert. Dabei ging es um die Fragen, wie Urbane Produktion funktioniert und welche ökonomischen, sozialen und ökologischen Wirkungen erwartet werden können.
  • Zweitens wurde eine GIS-gestützte Quartierstypologie konzeptioniert, die auf Indikatoren zu den Themenfeldern Problemlagen, Produktion, Nahversorgung, vorhandene Energiequellen und Flächen mit ihren planungsrechtlichen Festlegungen und Wohnen fokussiert.
  • Drittens wurden aufbauend auf einer Literaturrecherche und Experteninterviews die Rahmenbedingungen Urbaner Produktion aufgearbeitet und Finanzierungs- und Betreibermodelle auf ihre Eignung für Urbane Produktion überprüft. Ferner wurde die Rolle der Immobilien- bzw. Wohnungswirtschaft und der Kommune beleuchtet.
  • Viertens wurde mithilfe von Fallstudien analysiert, wie Nutzungskonflikte überwunden, langfristiges Engagement etabliert und die Zivilgesellschaft einbezogen werden kann. Auch die planungsrechtlichen Grundlagen spielten dabei eine Rolle.

Im Fokus der experimentellen Phase standen Reallabore in zwei Bochumer Stadtteilen Werne/Langendreer-Alter Bahnhof und Wattenscheid, welche eine beispielhafte Umsetzung und Implementierung von Urbaner Produktion vorsahen. Die Erkenntnisse aus der analytisch-konzeptionellen Phase wurden dabei auf ihre Praxistauglichkeit geprüft, um sie bei Bedarf anzupassen. Mithilfe von Beteiligungs- und Aktivierungsprozessen der Bürgerschaft wählten wir geeignete Orte und Formen für Urbane Produktion, um diese zu untersuchen und langfristige Strukturen vor Ort zu etablieren.

 

Ergebnisse

Über die Projektlaufzeit hinweg konnte kontextübergreifendes Wissen über Hürden und Möglichkeiten zur Etablierung von Produktion in urbanen Räumen zusammengetragen werden. Schlüssel-Akteure sind dabei Stadtverwaltung und -politik, Wirtschaftsförderung, EigentümerInnen sowie Unternehmen und GründerInnen. Als Hilfestellung für diese Akteure wurden die Erkenntnisse in einen Maßnahmenkatalog für Urbane Produktion übersetzt, der Ende 2019 als Handbuch veröffentlicht und frei zugänglich sein wird.

Im Reallabor Werne/Langendreer-Alter Bahnhof veranstaltete das Projekt in enger Kooperation mit dem Bahnhof Langendreer ein mehrwöchiges Festival der Urbanen Produktion in der entwidmeten Lutherkirche. Aus diesem Impuls heraus gründete sich der Verein LutherLAB e.V., in dem sich BürgerInnen für die weitere Nutzung der Kirche engagieren und den Raum für gemeinsame Kreativität, als Treffpunkt und Veranstaltungsraum nutzen. Mehr Informationen auf der Homepage des LutherLABs.

In Wattenscheid wurden über drei Monate hinweg regemäßig Workshops und Diskussionsrunden zum Thema Urbane Produktion in einem leerstehenden Ladenlokal angeboten. In Kooperation mit der bürgerschaftlichen Initiative Mittendrin und anderen lokalen Akteuren wird auch hier an einer Aufwertung der Hochstraße in der Manier des „Selbermachens“ gearbeitet. Mehr Informationen zu unserer Arbeit in Wattenscheid finden Sie auf der WatCraft-Homepage.

Während der Projektmonate in Wattenscheid sind in dem Ladenlokal ebenfalls Videos von der Diskussionsveranstaltung „Produzieren in der Stadt – UnternehmerInnen erzählen“ entstanden, die auf unserem Youtube-Kanal UrbaneProduktion.Ruhr eingesehen werden können.

Hintergrund des Forschungsprojekts

Wirtschaftlicher und urbaner Strukturwandel

Viele Stadtteile im Ruhrgebiet kämpfen noch immer mit dem Strukturwandel. Es gibt viele leerstehende Ladenlokale, brach gefallene Gebäude, Arbeitslosigkeit und erhöhte Gesundheitsrisiken der Bevölkerung. Entwicklungen wie die Globalisierung, große Firmenzusammenschlüsse, verändertes Konsumverhalten haben dazu geführt, dass es viele der ehemaligen Großbetriebe und auch die standardisierten Arbeitsplätze nicht mehr gibt.

Zukunftsfähige Ausbildung und Arbeit

In vielen Stadtteilen ist es gelungen, eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen, welcher Investitionen in den Gebäudebestand folgten. Häufig wurden dabei die Potenziale von Kunst, Kultur und Kreativität in den Vordergrund gestellt. Einerseits, um das oft schlechte Außenbild des Ruhrgebiets und seiner Stadtteile zu verbessern, andererseits, um Menschen von außerhalb für einen Zuzug zu begeistern. Es bestand die Hoffnung auf die Ansiedlung und Entwicklung neuer, zukunftsfähiger Unternehmen und damit auch auf wirtschaftliches Wachstum. Diese Strategien haben vor allem dort gut funktioniert, wo bereits eine kreative Klasse vorhanden war, etwa an Hochschulstandorten.

Gewerbebetriebe innerhalb der Stadt

In anderen, peripheren Stadtteilen des Ruhrgebiets gibt es nur wenige Kreative, die üblicherweise eine große Experimentierfreude haben, neue Kultur- und Gastronomieformate nachfragen und den Stadtteil durch ihre Netzwerke beleben. Allerdings gibt es in solchen Stadtteilen oft noch traditionelle nachbarschaftliche Netzwerke, engagierte Alteingesessene, gut ausgebildete FacharbeiterInnen, günstige Mieten sowie produzierende Gewerbebetriebe. Um den Strukturwandel auch dort positiv wirksam werden zu lassen, bietet sich eine Zuwendung zu den vorhanden Stärken an.

Gesundheit und Ästhetik

Durch die langanhaltende Konzentration auf die Förderung von Dienstleistungsunternehmen ist die große wirtschaftliche Bedeutung des vorhandenen produzierenden Sektors und des Handwerks für die Stadtteile vernachlässigt worden. Produktion gilt als stinkend, laut und störend – deshalb wurde sie häufig in Gewerbe- und Industriegebiete vor die Stadt ausgelagert. Wegen der räumlichen Trennung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit befinden sich heute in den Städten unbewohnte und für die Bevölkerung unattraktive Industrie- und Gewerbegebiete und wir nehmen lange Wege in Kauf, um täglich zur Arbeit zu pendeln, Einkäufe zu erledigen oder zum Sport zu kommen.

Bürgergetragene Stadtentwicklung

In einer zukunftsfähigen Stadt findet sich Raum für gesunde, umweltschonende und sozial gerechte Produktion. Wir nennen das Urbane Produktion. Wir untersuchen das Thema wissenschaftlich und bringen es in die Öffentlichkeit. Es sollen dadurch vor allem das Handwerk, kleine und mittlere Betriebe sowie Selbstständige, GründerInnen angesprochen und gefördert werden. Außerdem wollen wir MitmacherInnen finden, die Urbane Produktion in zwei Stadtteilen in Bochum umsetzen und gestalten wollen.