Interrad

Betriebsübernahme des familiären Betriebs

Steckbrief

Kirchstraße 4
45879 Gelsenkirchen

Typ Urbaner Produktion: Handwerk, Reparatur

Produkte: Reparatur und Verkauf von Fahrrädern

Gründung bzw. Betriebsübernahme: 2015

Betriebseigentümer: Dennis Barke

Beschäftigte: 3, Einzelunternehmen

Standort: Gelsenkirchen Altstadt

Kontakt: interrad-service@gmx.de

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Secondhand, Reparatur und Neuverkauf – gut, ehrlich und günstig

Bereits als Junge war Dennis Barke häufig mit in der Werkstatt und dem Betrieb seines Vaters (zunächst noch in der Hohenzollernstraße und später in der Bismarckstraße) und lernte von klein auf das Fahrrad zu schätzen und Stück für Stück zu reparieren. „Erst später hatte ich mich gefragt, wie ich eigentlich mein ganzes Wissen über Fahrräder angeeignet habe – das Meiste habe ich durchs Zusehen bei meinem Vater gelernt“. Und auch dieser war Autodidakt. Dennoch war das Verhältnis der beiden nicht immer das Beste – weshalb sich Dennis Barke zunächst in anderen Berufen orientiert hat, aber schließlich doch wieder zum Fahrrad zurückkam. Da die Lage in der Bismarckstraße nicht optimal war, suchten sie ein Ladenlokal in der Innenstadt. Gleichzeitig entschieden sie sich, dass Dennis Barke den Betrieb fortführen solle.

Betriebsstandort

Das Ladenlokal haben sie in der Gelsenkirchener Altstadt – in der Kirchstraße 4 – mit 200 qm dann im Jahr 2015 erfolgreich gefunden und den Betrieb überschrieben. Im Laden ist auch immer etwas los und im Sommer steht man Schlange. Glück hat man jedoch, wenn weniger los ist und Platz im Ladenlokal ist, um durch das Fenster in die Werkstatt zu blicken und bei der Reparatur direkt zu sehen zu können. „Während wir als Kinder unseren Reifen noch selbst geflickt haben, kommen heute viele Kinder hierhin und schauen uns fragend an“. Lediglich nachteilig an der Lage ist die Verkehrslage in der Straße aufgrund des starken Park-Such-Verkehrs und häufiger Falsch- und Kurzparkender. Langfristiger Wunsch ist deshalb, ein weiteres Ladenlokal als Showroom anzumieten oder sich grundsätzlich zu vergrößern, das ist jedoch aufgrund der hohen Mietpreise aktuell noch schwer finanziell darstellbar.

Nachhaltigkeit in allen Dimensionen

Ökonomisch steht der Betrieb mittlerweile auf eigenen Füßen – das Fahrradgeschäft boomt. Auch der ökologische Aspekt findet große Beachtung, da nach wie vor ein Fokus auf Secondhand-Fahrrädern liegt, die repariert, aufbereitet und weiterverkauft werden. Die Ersatzteile kommen zum Großteil von Großhändlern aus der Stadt und der Region. Darüber hinaus wird die Eingliederung von Langzeitarbeitslosen unterstützt und hin und wieder ist das Team mit dem Gratispannendienst an Holgers Erzbahnbude (ein Kiosk an der Erzbahntrasse) aktiv.

Zukunft

E-Bikes nehmen am Markt vermehrt zu. Darauf hat sich auch Interrad eingestellt – Updates, Reparatur und Verkauf sind mit im Repertoire. Fridays for Future und auch die Corona-Pandemie haben das Geschäft angekurbelt.  

 

Autorin: Kerstin Meyer, Institut Arbeit und Technik, 07.12.2021

Quellen:

Gespräch mit Dennis Barke am 07.12.2021, geführt von Kerstin Meyer (Institut Arbeit und Technik)

WAZ, 03.08.2016; Zwei Händler setzen in der Gelsenkirchener City aufs Rad https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/zwei-haendler-setzen-in-der-gelsenkirchener-city-aufs-rad-id12064951.html

WAZ, 16.03.2018; Gelsenkirchener Einzelhändler folgen den Trendmärkten https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/gelsenkirchener-einzelhaendler-folgen-den-trendmaerkten-id213732605.html

WAZ, 17.05.2020; Gelsenkirchen: So begründen Fahrradläden den Kundenansturm. https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/gelsenkirchen-so-begruenden-fahrradlaeden-den-kundenansturm-id229135256.html

Radrevier.ruhr (2021): Holgers Erzbahnbude. https://www.ruhr-tourismus.de/de/radrevierruhr/restauranttipps-fuer-radfahrer/holgers-erzbahnbude.html