Integrierte Planungsprozesse für ein stabiles Zentrum

Quartier

Steckbrief

44263 Dortmund

Instrumente zur Schaffung von Rahmenbedingungen: Gründung einer Stadtteilagentur und Einbindung engagierter Menschen vor Ort
Quartierstyp: Innenstadt
Beteiligte Akteure (Initiatoren): Kommunen, BewohnerInnen, Stadtteilagentur
Lerneffekte: Akteure, Netzwerke und Institutionen, Finanzierung, Nutzungsmischung, Quartiersmehrwerte & Bewältigung von Nutzungskonflikten, Umgang mit Leerständen
Förderung: Soziale Stadt/Stadtumbau West
Kontakt:
steg NRW GmbH

Hörder Zentrum

Ausgangslage

Das Quartier ist mit seinen zentralen öffentlichen Einrichtungen und dem Hörder Bahnhof der räumlichfunktionale Kern des Stadtbezirks Hörde. Die Funktionsfähigkeit des Zentrums ist jedoch u. a. durch Angebotslücken einiger zentrenrelevanter Sortimente eingeschränkt und unzureichend auf zukünftige Entwicklungen vorbereitet. Zudem können die gestiegenen Flächenbedarfe der einzelnen Betriebe nicht bedient werden. Von dem in unmittelbarer Nähe befindlichen Phoenix-Sees, eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Deutschlands, gehen Impulse aus, von denen das Stadtzentrum profitiert. Eine Besonderheit ist darin zu sehen, dass sich die Bevölkerung sehr stark mit dem Stadtteil identifiziert und dem Zentrum eine besondere Bedeutung zuordnet.

Intention

Ziel ist es, die räumliche und funktionale Mitte aufzuwerten und zu stabilisieren sowie das gesamte Stadtumbaugebiet mit dem Umfeld zu vernetzen. Die Verbesserung der Bildungschancen der BewohnerInnen sowie Bemühungen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung sind weitere Zielsetzungen. Die starke Bindung der BewohnerInnen zu ihrem Stadtteil kann hier genutzt werden, um neben den formalisierten Planungsprozessen einen Bottom-up-Prozess und somit eine Quartiersentwicklung „von unten“ zu initiieren.

Hauptakteure

  • Stadt Dortmund
  • steg Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft mbH
  • ORG.Beratung Schulten & Weyland GbR
  • WohnBund-Beratung NRW GmbH
  • zahlreiche Projektträger/ Kooperationspartner

Maßnahmen

  • Urbane Landwirtschaft u. a. mit dem Ziel, Selbstversorgungsstrukturen aufzubauen
  • kostenfreie Eigentümerberatung durch die Stadtteilagentur
  • Städtebauliche Aufwertung
  • Einrichtung eines Stadtteilfonds zur Unterstützung bewohnergetragener Projekte und privater Investitionen
  • Jugend(kultur)werkstatt Hörde
  • Brücken in Ausbildung – Ausbildungspakt
  • Aufwertung und Gestaltung des öffentlichen Raumes

Erfolgsbausteine

  • Etablierung eines Citymanagements zur Stärkung der lokalen Ökonomie und Aufwertung als Einzelhandelsstandortes
    (steg NRW GmbH)
  • Einrichtung einer Stadtteilagentur, die informiert, berät, beteiligt und vernetzt (ORG.Beratung Schulten & Weyland GbR). Die Beratungsagentur konnte bereits u. a. im Rahmen ihrer Arbeit in der Wuppertaler Nordstadt Erfahrungen sammeln, die in Dortmund-Hörde genutzt werden.
  • Viele aktive Menschen, die sich in ihrer Freizeit für die Entwicklung des Stadtteils einsetzen.
  • Geschickte Kombination von Einzelmaßnahmen der baulichen Aufwertung, der Aktivierung und Einbindung der BewohnerInnen, Gewerbetreibenden und EigentümerInnen, der sozialen und kulturellen Integrationsarbeit sowie der Öffentlichkeitsarbeit innerhalb weniger Jahre.

Fazit

Es ist bereits ein Leerstandsrückgang zu verzeichnen und auch kleinteiliges Gewerbe in Form von Seifenmanufakturen, einer Bootswerft ist im Gebiet vorhanden. Darüber hinaus bestehen Gemeinschaftsgärten und Nutzungen in kulturellen und kreativen Bereichen. Die Einrichtung eines Stadtteilfonds zur Unterstützung bewohnergetragener Projekte und weitere Maßnahmen, können als Anregung für die Entwicklung von Handlungsansätzen für die Reallabore Wattenscheid und Werne/Langendreer-Alter Bahnhof aufgegriffen werden.