Gemeinschaftsläden als Absatzmodell für Homepreneure
Urbane ManufakturSteckbrief
Markstraße 408, 44795 Bochum
Gemeinschaftliches Absatzmodell
Produkte:
Filzprodukte, Kinderbekleidung, recycelte Produkte aus Wachs und Papier, Holzprodukte etc.
Beteiligte Akteure:
Homepreneure
Standort:
Erdgeschosslage, Versorgungszentrum/Stadtteilzentrum
Kontakt:
https://www.facebook.com/schnickschnackbo
Gemeinschaftsladen SchnickSchnack
Anstatt alleine ein Ladenlokal zu betreiben, kann es in manchen Fällen eine gute Option sein, mit anderen Produzenten zusammen einen Gemeinschaftsladen zu eröffnen. Insbesondere für Homepreneure stellen Gemeinschaftsläden ein attraktives Absatzmodell dar.
Im Bochumer Süden im Stadtteil Weitmar haben sich acht Kreative zusammengeschlossen und den Gemeinschaftsladen SchnickSchnack eröffnet, in denen daheim in Handarbeit hergestellte Produkte verkauft werden. Diese Absatzgemeinschaft funktioniert, da jeder Produzent seinen eigenen Produktbereich hat. Viele von den Kreativen produzieren nebenberuflich. Zu den Produktbereichen gehören neben Filzprodukten und Kinderkleidung, recycelte Produkte aus Wachs und Papier, Holzprodukte und vieles mehr. Auch individuelle Kundenwünsche werden erfüllt, weshalb der Laden viele Stammgäste hat.
Erfolgsbausteine
Für das Funktionieren des Gemeinschaftsladens ist diese klare Trennung der verschiedenen Produktbereiche notwendig. Den Verkauf im Ladenlokal übernehmen die Produzenten selbst in verschiedenen Schichten. Sie teilen sich demnach nicht nur das Ladengeschäft, sondern auch die Arbeitszeit. Dieses Absatzmodell erfordert beim Verkauf der Waren eine eindeutige Zuordnung der eingenommenen Preise für die jeweiligen Produkte, weshalb eine präzise Dokumentation notwendig ist. Die Ladenmiete teilen sich die Produzenten und zahlen pro Monat eine Pauschale, in der alle Kosten enthalten sind. In regelmäßig stattfindenden Treffen werden organisatorische Aspekte rund um den Gemeinschaftsladen besprochen und diskutiert.
Was die Kreativen an ihrem Gemeinschaftsladen besonders schätzen, ist vor allem der persönliche Kontakt zu den Kunden. Ein großer Vorteil gegenüber dem Online-Handel liegt in der Möglichkeit, den Kunden vor Ort die Funktionsweise der Produkte zu erklären. Zusätzlich verkaufen die Produzenten ihre Produkte teils über etsy oder auf Kreativmärkten. Der gegenseitige Austausch fördert zudem neue Produktideen.
Fazit
Der Gemeinschaftsladen ermöglicht insbesondere Homepreneuren ihre daheim hergestellten Produkte zu verkaufen. Gerade wenn es sich um kleine Produktserien handelt und das Umsatzvolumen noch gering ist, stellt ein Gemeinschaftsladen eine gute Möglichkeit des Verkaufs dar, ohne ein hohes Geschäftsrisiko einzugehen. Gerade zu Beginn kann so getestet werden, wie neue Produktideen bei den Kunden ankommen und wie stark die Nachfrage ist.
Autorin: Sarah Westhoff, Hochschule Bochum
Quellen
Gespräch am 11.04.2019 mit Edith Koch im Rahmen der Veranstaltung „UnternehmerInnen erzählen: Heimarbeit“ in Bochum Wattenscheid